Sommerabschaltung für Heizungsanlagen

Sicherheitshinweis: Die Anleitung ist aus Erfahrung von einer Vielzahl an solchen Maßnahmen unter Beachtung der anerkannten Regeln der Technik verfasst worden. Der Autor übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, welche aus dem Handeln dieser Anleitung entstehen. Sollte das grundsätzliche Verständnis vom Betrieb von Heizungsanalagen nicht vorhanden sein oder Fragen oder Probleme auftreten, ist unbedingt eine fachkundiger Person einzuschalten. Heizungsanlagen stehen unter Druck und führen teilweise sehr heißes Wasser, sodass bei Arbeiten an der Anlage Verletzungsgefahr entstehen kann. Es ist nur fachkundigem Personen erlaubt, an erdgasführenden Anlagenteilen  zu arbeiten.

Es gibt je nach technologischem Stand der Heizungsregelung unterschiedlich Möglichkeiten den Heizkreis im Sommer zu deaktivieren. Dabei kann und muss die ggf. vorhandene Warmwasserbereitung in Betrieb bleiben:

 

1. Dauerhafter Absenkbetrieb (meistens Mond-Symbol)

Diese Betriebsart muss manuell gewählt werden und verhindert dann das automatische Umschalten zwischen Heizbetrieb am Tag und Absenkbetrieb in der Nacht. Beim Absenkbetrieb ist die Außentemperatur bei der die Heizung mit dem Heizen beginnt (Heizgrenztemperatur) systembedingt niedriger als im Heizbetrieb. Je nach Dämmstandard und Nutzung des Gebäudes kann die Heizgrenztemperatur zwischen 12 - 16°C liegen. Während des Heizbetriebes am Tag liegt die Heizgrenztemperatur meisten zwischen 18 und 20°C. Diese Parameter können in den meisten Regelung eingestellt werden. Ist die Dämmung des Gebäudes gut, so können für beide Betriebsarten niedrigere Heizgrenztemperarturen eingestellt werden. In nachträglich gedämmten Gebäuden wirkt sich das Umschalten zwischen Heiz- zu Absenkbetrieb nur noch kaum aus, da sich die unterschiedlichen Zustände der Wärmeabgabe stark verzögern, teilweise über mehrere Stunden hinaus. Oft reicht daher nach Modernisierungsmaßnahmen die dauerhafte Beheizung im Absenkbetrieb völlig aus. 

 

2. Deaktivierung der Raumheizung AN/AUS

In dem Fall wird die Raumbeheizung bzw. der Heizkreis komplett abgeschaltet. Die Heizung wird dann nur wenn vorhanden, das Trinkwasser erwärmen. Diese Abschaltung hat den höchsten Einspareffekt. Die Deaktivierung der Raumheizung muss je nach Regler-Fabrikat unterschiedlich durchgeführt werden. Die Vorgehensweise muss aus der Betriebsanleitung des Reglers entnommen werden. Bei einigen Gasthermen sind dafür Schnellwahltasten oder Drehknöpfe vorhanden. Das Heizkörpersymbol muss dabei abgeschaltet werden. Bei anderen Reglern muss der Heizkreis im Parametermenü ausgeschaltet werden. 

 

3. Blockierung des Brennerrelais mit Raumtemperaturfühler

Dabei wird in einem repräsentativen Raum ein zusätzlicher Innenraumtemperaturfühler montiert. Dieser muss von einem Fachmann an die Brücke des Brennerrelais angeschlossen werden. Am Innenraumtemperaturfühler kann die gewünschte Raumtemperatur eingestellt werden, z.B. 19°C. Bleibt die Raumtemperatur über dem eingestellten Wert, so bleibt der Kontakt für das Brennerrelais unterbrochen und die Heizung springt nicht an. Fällt die Temperatur unter den Wert, so erhält das Brennerrelais Spannung und wird zum Heizen freigeschaltet bis die gewünschte Raumtemperatur wieder erreicht ist. Im Gegensatz zur Regelung nach der Außentemperatur wird hierbei nach dem Sollwert des Innenraumes geregelt, was für die Konditionierung des Gebäudes im Sommerfall relevanter ist. 


 

Fazit

Die Variante 1 und 3 kann gut miteinander kombiniert werden. Somit läuft die Heizung bei zu geringen Raumtemperaturen in einem leistungsreduzierten Bereich. Dies sorgt neben der Energieeinsparung auch für einen Mindest-Komfort. Die Variante 2 erzielt die höchste Einsparung, da die Heizung für lange Zeit gar nicht in Betrieb geht.

  

Premium-Lösung

Um die Heizungsanlage so wenig zu benutzen wie möglich, sollte die Raumheizung im Frühjahr so früh wie möglich ab- und im Herbst so spät wie möglich eingeschaltet werden. Sollten im Gebäude oder der Wohnung einzelne Räume noch Heizbedarf haben, alle anderen Räume jedoch nicht, so kann die Raumheizung abgeschaltet werden. Der Heizkreis der Heizungsanlage hat im Teilleistungsbereich oft einen sehr schlechten Wirkungsgrad. Es ist wahrscheinlich aus mehreren Sichtweisen günstiger in den Räumen einen sogenannten Mini-Heizlüfter zu betreiben. Die Geräte sind günstig in der Anschaffung, werden an einer normalen Haushaltssteckdose betrieben und benötigen nur ca. 300 bis 500 Watt, sodass die Räume schnell um die wenigen Grad, die zur Behaglichkeit fehlen, erwärmt werden. Die Heizlüfter schalten sich automatisch ab, wenn die voreingestellte Temperatur erreicht ist. In WC-Räumen oder Bädern kann der Heizlüfter über eine mit dem Licht geschaltete Steckdose betrieben werden, damit auch nur geheizt werden kann, wenn sich jemand in dem Raum aufhält. Ist das Licht eingeschaltet, kann der Heizlüfter aktiviert werden. Der Heizlüfter sollte kurz vor dem Abschalten des Lichtes separat ausgeschaltet werden, damit das Heizelement noch wenige Sekunden abkühlen kann, bevor es spannungsfrei geschaltet wird. Selbst wenn das Licht aufgrund von ausreichen Tageslicht nicht nötig wäre, ist dies aufgrund des geringen Stromverbrauches von LED-Leuchten immer noch die günstigere Lösung, anstatt einen Heizkesselanlage im Teillastbetrieb laufen zu lassen.

 


Warmwasserbereitung

Bei der Sommerabschaltung wird lediglich die Raumbeheizung deaktiviert oder reduziert. Die Warmwasserbereitung läuft normal weiter. Das Trinkwarmwasser kann jedoch alternativ anders erwärmt werden, zumal Sonnenenergie im Sommer in mehreren Formen genutzt werden kann. Der Wirkungsgrad der Warmwasserbereitung mit einem Heizkessel liegt in der Regel nicht über 50%. Es bieten sich insbesondere folgende Alternativen an:

Damit könnte auf die Heizungsanlage im Sommerhalbjahr komplett verzichtet werden.


Im Folgenden einige Informationen zu einzelnen Herstellern und Fabrikaten:

Buderus RS2107


Wolf AM


Wolf Gas-Wand-Therme

Regler für den Betriebsmodus auf das Symbol des Wasserhahns stellen. Somit ist die Raumheizung außer Betrieb.