Gashahn allmählig zudrehen! So geht's.

Erdgas wurde lange als ein wichtiges Hilfsmittel zur Energiewende glaubhaft gemacht. Die Erdgasversorgung wurde ausgebaut und erdgasbasierte Kraftwerke wurden über das KWKG gefördert. Das ist nur logisch, denn durch die steigenden Importmengen konnten Industriekonzerne langfristige, feste Lieferverträge mit guten Konditionen abschließen, was den Unternehmen horrende Gewinne eingebracht hat. Nun müssen Endkunden dies teuer bezahlen. Viele Verbraucher haben ihren Erdgasverbrauch bereits deutlich reduziert.


Erdgasverbrauch reduzieren

Die alten Regel gelten immer noch

Physikalische Gesetzmäßigkeiten ändern sich nicht. Daher gelten die alten, abgedroschenen Regeln zur Energieeinsparung beim Heizen immer noch:

  • Raumtemperaturabsenkung um 1°C ergeben 6% Energieeinsparung
  • Stoßlüften mit Fenstern
  • Vorhänge vor Fenstern isolieren besonders in kalten Nächten
  • keine Gegenstände vor die Heizkörper stellen
  • zur Nacht die Thermostatköpfe etwas runter drehen und die Raumtemperatur absenken



Einfach mal abschalten

Bei den meisten Heizungsanlagen kann im Sommer das Raumheizprogramm abgeschaltet werden. Laut einer Auswertung des Energiedienstleisters Techem im Jahr 2014 bei 12.000 Mehrfamilienhäusern kann dabei durchschnittlich 5,3% des Jahresenergieverbrauches für Heizwärme eingespart werden. Schau Dir in folgendem Link den Fachartikel an:

Abschalten bitte - tab - Das Fachmedium der TGA-Branche

Zwar schalten moderne witterungsgeführte Heizungsregelungen ab einer bestimmten Außentemperatur in den Sommermodus, jedoch kommt es bei kühleren Sommernächten zum Morgen hin dazu, dass die Heizungsanlagen entsprechend der Außentemperatur beginnen zu heizen. Bis die Wärme im Heizsystem verteilt ist und im Raum ankommt, ist die Tagestemperatur bereits wieder so hoch, dass es zu einer Überheizung kommt und die gerade erst bereitgestellte Wärme rausgelüftet wird. Dies kann mit einer konsequenten Abschaltung des Raumheizprogrammes verhindert werden. Die Einstellung dafür findet man i.d.R. im Bedienerhandbuch des Heizungsreglers. Die ggf. vorhandene Warmwasserbereitung bleibt bei der Einstellung natürlich in Betrieb. Bei größeren Heizungsanlagen ab ca. 100 kW sind in den Reglern oft Programme dafür vorgesehen. (Schutzbetrieb, Stützbetrieb)



Vorlauftemperatur begrenzen

Die Vorlauftemperatur des Heizkessels wird automatisch abhängig von der Außentemperatur geregelt. Je tiefer die Außentemperatur ist, um höher ist die Vorlauftemperatur. Auf diesem Weg wird die Leistungsabgabe von Wärme durch die Heizkörper an den Raum reguliert. Dies macht Sinn, da bei sinkenden Außentemperaturen auch die Transmissionsverluste des Gebäudes an die Außenluft steigen. Bei moderneren Heizkesselsteuerungen kann der Einflussfaktorfaktor der Außentemperatur auf die Vorlauf-temperatur eingestellt werden. Ein Faktor von 2 bedeutet, dass bei einer Abkühlung der Außenlufttemperatur um 1°C, die Vorlauftemperatur um 2°C erhöht wird. Bei älteren Regelungen wird die Vorlauftemperatur bei 0°C Außertemperatur vorgegeben. Die Vorlauftemperatur ist dann eine lineare Beziehung auf der eingestellten Vorlauftemperatur und dem Schnittpunkt bei 20°C für Außen- und Vorlauftemperatur. Die grafische Darstellung der linearen Beziehung nennt man Heizkurve. Diese sollte zur Verbesserung der Effizienz nicht höher sein, als für die Raumbeheizung notwendig. Dies begrenzt die Verluste bei der Wärmeverteilung und begünstigt den Brennwerteffekt, sofern die Heizungsanlage ein Brennwertgerät ist. Als Anhaltspunkt kann bei gut bis mittelmäßig gedämmten Gebäuden eine maximale Vorlauftemperatur von 60°C, bei schlecht gedämmten Altbauten von 70°C gewählt werden. Niedriger wäre noch besser.



Hydraulischer Abgleich

Ist eine Heizungsanlage nicht hydraulisch abgeglichen, so sind unnötige Verbräuche über 10% des erforderlichen Jahres- wärmeverbrauches keine Seltenheit. Zudem gibt es oft das Phänomen, dass Heizkörper, welche sich weit vom Wärmeerzeuger weg befinden oft nicht die erforderliche Temperatur erreichen. Der Hydraulische Abgleich ist der Shooter unter den technischen Optimierungsmaßnahmen, denn er kann meistens kostenlos durchgeführt werden und wirkt gleich 3fach:

  1. Reduzierung der Verteilungsverluste, Absenkung der Heizkurve
  2. Einsatz einer Effizienzpumpe spart Strom und Wärme durch bedarfsgerechte Regelung 
  3. Brennwertheizungen nutzen ihr ganzes Potential

Prinzipiell kann man den hydraulischen Abgleich mit dem Blutkreislaufsystem vergleichen. Darin werden permanent die Druckverluste des fließenden Blutes in Abhängigkeit des Bedarfs an Sauerstoff der Organe, der Fließgeschwindigkeit, statischen Höhe usw. abgeglichen, damit eine optimale Energieversorgung stattfinden kann. Bei Heizungsanlagen werden die Druckverluste anteilig auf die Heizkörper so verteilt, dass jeder Heizkörper seine jeweilige Leistung entsprechend der Anforderung an die individuelle Konditionierung vom Wärmeerzeuger erhält. Somit kann auch die Förderleistung der Heizungspumpe reduziert werden. Bei elektronisch geregelten Effizienzpumpen wird die Förderleistung sogar ähnlich wie beim Herz des Blutkreislaufsystems an die Leistung der Verbraucher angepasst. Die Einstellung der Druckverluste wird an den Thermostatventilen vorgenommen. Die Einstellwerte müssen von einem Fachmann berechnet werden. Bei kleineren Anlagen kann ein grober Überschlag bereits gute Werte liefern. Ältere Thermostatventile sind meistens nicht einstellbar und müssen daher zum Abgleichen getauscht werden. Einstellbare Thermostatventile sind an einer Skalar um dem Ventilstift herum zu erkennen. 



Wenn schon, dämm' schon!

Energie, die nicht benötigt wird, muss man auch nicht einsparen.

Wir machen uns viel Gedanken darum, wie wir in Zukunft die Heizstoffe bezahlen. Einige weichen als Konsequenz daraus auf Holzkaminöfen aus und sind den Sommer lang mit der Brennholzbeschaffung beschäftigt. 

Wenn man anstelle dessen in eine gute Wärmedämmung investiert, hat man am Ende weniger Brennstoffkosten und mehr Zeit im Sommer für andere schöne Dinge. 



Erneuerbare Energien einsetzen

Wieviel darf eine neue Heizung Kosten und lohnt sich der Umstieg auf erneuerbare Energie?


Warmwasserbereitung mit Überschussstrom aus der PV-Anlage


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